Das Lüften planen in Zeiten von Corona

Mit der Corona-Pandemie sind auch die Anforderungen an die Belüftung von Räumen maßgeblich gestiegen. Mit zunehmendem Wissen um die Verbreitung der Viren rückte vor allem in Bürogebäuden, in Schulen, Kitas und anderen Gebäuden, in denen es zu wechselnden Menschenansammlungen kommt, das Lüften in den Fokus. Um die Ansteckungsgefahr in diesen Räumen signifikant zu reduzieren, kommt es auf das korrekte Lüftungsverhalten und den regelmäßigen Luftaustausch an. Aber wie lässt sich das Lüften richtig planen in Zeiten von Corona?

 

 

Aerosole als Hauptübertragungswege des Coronavirus

Mittlerweile ist den meisten Menschen hinlänglich bekannt, dass die Ansteckungsgefahr über die Luft am größten ist. Aerosole als in der Luft schwebende Partikel gelangen in die Atemwege von Menschen. Enthalten diese Aerosole Viren, dann ist die Ansteckungsgefahr groß. Aus diesem Grund gilt es, die Aerosolbelastung der Luft zu reduzieren, was nur durch einen regelmäßigen Luftaustausch möglich ist. Denn je länger die Aerosole in der Luft bleiben, desto höher ist auch die Gefahr einer Übertragung.

 

 

 

Verschiedene Faktoren beeinflussen die Aerosolbelastung der Luft:

  • Lautstärke, mit der gesungen / gesprochen wird
  • Anzahl der Personen im Raum
  • Raumgröße

 

 

Was sind Aerosole?

Viele kennen den Begriff, nur wenige haben eine konkrete Vorstellung davon im Kopf, was Aerosole eigentlich genau sind. Es handelt sich bei Aerosolen um Gemische aus festen und flüssigen Partikeln, die beim Atmen, beim Sprechen, beim Husten oder Niesen in der Luft entstehen. Auch Viren können in diesen Partikeln enthalten sind. Die in der Luft schwebenden Aerosole können leicht über die Atemwege von einer Person auf die andere übertragen werden. Es braucht dafür keinen direkten Kontakt.

 

 

 

 

 

 

 

Regelmäßiges Lüften zur Risikovermeidung

Das regelmäßige Lüften eines Raumes trägt signifikant dazu bei, dass Aerosole aus der Raumluft nach draußen entweichen und das Ansteckungsrisiko dadurch erheblich reduziert wird. Doch was heißt „richtig lüften“ eigentlich und wie oft und wie lange sollten Türen und Fenster offenstehen, um die Gefahr einer Ansteckung zu verringern? Man unterscheidet hier zwischen einem Stoß- bzw. Querlüften und einem technischen Lüften.

Stoß- und Querlüften zum Austausch der Raumluft

Bei einem Stoßlüften werden jeweils für 5 bis 10 Minuten alle Fenster und Türen weit geöffnet, damit alte Luft entweichen und neue, frische Luft in einen Raum gelangen kann. Wie oft eine solche Stoßlüftung erfolgen sollte, hängt von verschiedenen Faktoren wie der Raumgröße und der Anzahl der Personen ab, die sich in einem Raum befinden. Wer es genau machen möchte, kann den CO2-Timer der gesetzlichen Unfallversicherung nutzen, der in Abhängigkeit dieser Faktoren die erforderlichen Lüftungsintervalle ermittelt. Das Stoß- bzw. Querlüften ist eine Möglichkeit, innerhalb kurzer Zeit die gesamte Raumluft auszutauschen und dabei die Energieverluste, die zum Beispiel durch gekippte Fenster entstehen, zu minimieren.

 

 

Technisches Lüften in einem Gebäude

Als Alternative oder Ergänzung zum Stoßlüften können auch raumlufttechnische Anlagen in einem Raum oder Gebäude installiert werden, die kontinuierlich gefilterte Frischluft einblasen. Zusätzlich kann die frische Luft gleichzeitig zum Beispiel erwärmt oder entfeuchtet werden, damit ein optimales und angenehmes Raumklima entsteht.

Herausforderung Wetter bei der richtigen Belüftung

Einfach regelmäßig das Fenster öffnen und so für einen regelmäßigen Luftaustausch sorgen: Zumindest in der warmen Jahreszeit und bei gutem Wetter ist dies keine unlösbare Aufgabe. Aber was, wenn es draußen stürmt, schneit, hagelt oder donnert und schon der Gedanke daran, jetzt das Fenster zu öffnen, Gänsehaut verursacht? Auch eine Baustelle vor dem Fenster des Schulgebäudes kann ein erheblicher Störfaktor sein, wenn doch das Fenster regelmäßig offenstehen muss.

An dieser Stelle können moderne Lüftungssysteme eine echte Alternative sein. Diese Systeme sind in der Lage, frische Luft von außen anzusaugen und sie in die Innenräume zu befördern. Gleichzeitig sorgen sie dafür, dass verbrauchte Luft nach draußen gelangt. Auf diese Weise kann unabhängig vom Wetter ein kontinuierlicher Luftaustausch sichergestellt werden.

 

 

Lüftungssysteme mit Wärmerückgewinnung für ein angenehmes Raumklima

Richtiges Lüften in Zeiten von Corona und ein angenehmes Raumklima müssen sich nicht gegenseitig ausschließen.Lüftungssysteme mit Wärmerückgewinnung arbeiten energieeffizient und erwirken einen sehr hohen Wärmerückgewinnungsgrad. Dabei werden die Lüftungsgeräte paarweise im Raum installiert und wechseln sich im Zu- und Abluftmodus ab. Dadurch kann nicht nur eine saubere Raumluft gewährleistet und ein angenehmes Raumklima hergestellt, sondern auch ein energieeffizienter Betrieb sichergestellt werden. Zudem können weitere Filter eingebaut werden, die auch Gerüche oder Feinstaub aus der Luft herausfiltern.

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Ersetzen Lüftungssysteme vollständig das Lüften der Räume?

Damit die Lüftungssysteme effizient arbeiten und die Aerosolbelastung deutlich senken können, müssen wichtige Regeln bedacht werden. Der Betrieb sollte nicht auf Umluft, sondern vollständig auf Außenluft eingestellt sein. Zudem sollten Filter regelmäßig gewechselt und die Reinigungsintervalle verkürzt werden.

Auch wenn die Lüftungssysteme effizient arbeiten und die Virenlast merklich senken, sollten Sie zur Unterstützung, wenn möglich trotzdem regelmäßig lüften. Selbst die besten technischen Anlagen und auch trotz regelmäßigem Stoßlüftens ist es nicht möglich, einen Raum in ein vollständig virenfreies Umfeld zu verwandeln. Es sollten daher immer weitere Hygiene- und Abstandsregeln eingehalten werden.

Fazit: Richtiges Lüften kann Ansteckungsrisiko erheblich reduzieren

Durch eine Kombination aus Stoßlüften und dem Einbau moderner Lüftungssysteme gelingt ein konsequenter Luftaustausch über den gesamten Tag. Dadurch kann die Virenlast in einem Raum merklich gesenkt und damit auch das Ansteckungsrisiko erheblich reduziert werden. Ein großer Vorteil: Über die Anlagen kann auch das Raumklima verbessert werden, in dem Wärme weiterhin genutzt und durch gute Filter Gerüche oder Feinstaub gar nicht erst in die Raumluft gelangen.

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